Schwangerschaftshochdruck / Präeklampsie: Komplikationen & Auswirkungen

Die unter dem Schwangerschaftshochdruck zusammengefassten Erkrankungsformen sind nicht einheitlich in ihrer Symptomatik. Daher sind auch die Auswirkungen sehr unterschiedlich und vielfältig. Betroffen sein können u. a. folgende Organe oder Körpersysteme:

Herz-Kreislauf-System
Ein erhöhter Bluthochdruck gehört zu den wichtigsten Symptomen. Auch der Tag-Nacht-Rhythmus des Blutdruckes kann in unterschiedlichem Ausmaß gestört sein. In seltenen Fällen kann es zu einem Lungenödem oder Linksherzinsuffizienz kommen.

Zentralnervensystem
Ein abrupter Blutdruckanstieg kann zu einer Gehirnschädigung führen. Es kann zu einer Blutung im Schädel kommen. Möglicherweise auftretendes Hirnödem oder Mikroblutungen machen sich in Form von Sehstörungen und Kopfschmerzen bemerkbar. Auftretender Klonus (rhythmische Muskelzuckungen) oder gesteigerte Reflexe können Vorboten eines eklamptischen Anfalls (s. Eklampsie) sein.

Blutsystem
Durch eine Präeklampsie kann die Blutgerinnung gestört sein. Die Blutgerinnung kann gesteigert sein und das Thromboserisiko erhöhen. Auf der anderen Seite kommt es aber auch zu einem vermehrten Verbrauch an Gerinnungsfaktoren. Die für die Blutgerinnung wichtigen Blutplättchen (Thrombozyten) verringern sich häufig. Dadurch erhöht sich das Blutungsrisiko z. B. bei operativen Eingriffen. Andere häufig zu beobachtende Blutveränderungen sind eine so genannte Hämolyse (das Platzen roter Blutkörperchen).

Leber
Eine Schwellung der Leber als Folge der Präeklampsie äußert sich häufig durch Schmerzen im Oberbauch, Schwindel und Erbrechen. Beim HELLP-Syndrom treten auf Grund nachlassender Leberfunktion Gerinnungsstörungen auf. Im Labor fallen oft bereits frühzeitig erhöhte Leberwerte auf.

Nieren und Flüssigkeitshaushalt
Bei einer Schädigung der Nierenrinde kommt es zu einer Ausscheidung von zu viel Eiweiß über den Urin. Harnsäure, Kalzium und Kallikrein werden dagegen meist in verringertem Maße mit dem Harn ausgeschieden.
Häufig kommt es zur Einlagerung von Flüssigkeit (Ödembildung). Infolge des Eiweißverlustes können Pleura- und Perikardergüsse sowie eine Aszites auftreten.

Plazenta
Tritt eine Präeklampsie im frühen Schwangerschaftsstadium auf, kommt es vermehrt zur Plazentainsuffizienz, also einer Unterversorgung des Fötus. Folgen können Verzögerungen im Wachstum oder im schlimmsten Fall das Absterben des Fetus sein.

Autor/Autoren: äin-red

Fachliche Unterstützung: PD Dr. Ulrich Pecks

Letzte Bearbeitung: 11.05.2018

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